Abschnitt 124

Offenbarung, gegeben im April 1897 durch Joseph Smith III in Lamoni, Iowa. Die Zwölf hatten ihr Ansuchen von 1894 um Leitung für Berufung und Aufgabengebiete der Patriarchen-Evangelisten erneuert. Sie, sowie die Kirche allgemein, waren auch daran interessiert, dass die Präsidierenden Kollegien vervollständigt würden. Zeitweilige volle Besetzung der Ersten Präsidentschaft und ständige Vollbesetzung des Kollegiums der Zwölf wurde in dieser Offenbarung genehmigt.

Das war das erste Mal, dass die Zwölf seit der Reorganisation voll besetzt waren.

Die Gnade Gottes und des Herrn Jesu Christi erlaubt mir, euch und der Kirche als Antwort auf das Gebet zu schreiben. In der Nacht vom 7. April im Jahre unseres Herrn 1897 und am Morgen des 8. war ich im Geiste. Mir wurde geboten zu schreiben und den Ältesten der Kirche zu sagen:

1

So spricht der Geist eures Herrn und Erlösers Jesus Christus: Euer Fasten und eure Gebete wurden angenommen und haben sich durchgesetzt.

2

A. Wähle meinen Diener Alexander Hale Smith aus und bestimme ihn zum Berater meines Dieners, des Präsidenten der Kirche, seines Bruders und zum Patriarchen der Kirche und zum Evangelisten der gesamten Kirche.

B. Ernenne weiterhin meinen Diener E. L. Kelley, Bischof der Kirche, zum Berater des Präsidenten der Kirche für das Konferenzjahr oder bis jemand zum Nachfolger meines Dieners W. W. Blair, den ich zu mir genommen habe, gewählt wurde.

C. Er soll, sowohl noch im Amte seiner Berufung als Bischof der Kirche mit seinen Brüdern des Bischofsamtes tätig, mit seinen Brüdern der Präsidentschaft im Rate sitzen und mit und für sie und die Kirche arbeiten.

3

Der Rat der Zwölf, meine Diener, soll einen aus ihren Reihen erwählen und zum Besetzen der Stelle meines Dieners Alexander H. Smith ernennen. Falls sie William H. Kelly aus ihren Reihen in diese Stelle wählen, wird es mir wohlgefällig sein. Sollten sie jedoch durch den Geist der Offenbarung und Weisheit also geleitet werden, können sie auch einen anderen wählen.

4

A. Damit das Kollegium der Zwölf besetzt werde und vorbereitet sei, als Einheit in den beratenden Versammlungen der Kirche auf gleicher Ebene wie die Präsidentschaft und die Siebziger zu stehen, wählt und bestellt meine Diener I. N. White, J. W. Wight und R. C. Evans als Apostel in das Kollegium der Zwölf, denn sie sind zu diesem Amte und dieser Bestimmung berufen.

B. Wenn diese die Berufung annehmen und demütig, getreu und fleißig bleiben, sollen sie zusammen mit ihren Brüdern bei der Verkündigung des Wortes und im Zuführen von Seelen zu mir sehr gesegnet sein. Das Kollegium soll nicht zweifeln, sondern glauben und ich, der Herr, werde sie segnen.

5

A. Meine Diener, die Präsidenten der Siebziger, sollen im Einverständnis und mit Zustimmung ihrer Brüder, der Siebziger, die mit ihnen gemeinsam in der beratenden Versammlung sitzen, aus ihren Brüdern einen zum Besetzen der Stelle von I. N. White wählen, wenn dieser die Berufung in den Rat der Zwölf annimmt und seine Wahl durch die Kirche bestätigt wird.

B. In gleicher Weise soll jede andere Stelle, die frei war oder wird, durch Wahl und Berufung im Geiste des Gebets, der Bitte und der Weisheit besetzt und von der Kirche bestätigt werden.

6

A. In Übereinstimmung mit der Offenbarung sollen die sieben Präsidenten der Siebziger den Vorsitz über die Gesamtzahl der Siebziger haben, wenn diese zur Beratung zusammentreten.

B. Der Älteste oder der gewählte Präsident der sieben Präsidenten soll über die sechs anderen Präsidenten der Siebziger in deren Beratungen als Präsidenten der Siebziger den Vorsitz führen.

C. Wenn irgendeines der Kollegien zur Beratung zusammentritt, soll dessen gewählter Präsident den Vorsitz über die Sitzungen führen.

D. Tritt ein Kollegium der Siebziger zusammen, kann einer oder alle der sieben Präsidenten, auf ihren Wunsch oder auf Einladung eines solchen Kollegiums, anwesend sein und sich an den Beratungen dieses Kollegiums beteiligen. Der Präsident des jeweiligen Kollegiums aber soll, es sei denn nach ordentlicher Abstimmung mit Einwilligung des Kollegiums, dessen Vorsitz führen.

7

A. Die Söhne meiner Diener, des Präsidenten der Kirche, von William W. Blair, den ich zu mir genommen habe, meines Dieners, des Bischofs der Kirche und die meiner Diener in den führenden Kollegien der Kirche, werden ermahnt.

B. Auf den Schultern ihrer Väter liegt eine große und schwere Last. Sie sind aufgerufen, ein großes Werk zu tun, das ihnen entweder Ehre und Ruhm oder Schande und Verachtung und schließlich großen Verlust und Vernichtung eintragen wird,

C. je nachdem sie ihre Aufgaben in Aufrichtigkeit, Treue und Fleiß so erfüllen, dass ihre Werke Gott wohlgefällig sind oder ob sie durch Nachlässigkeit, Trägheit oder Gottlosigkeit in ihrer Berufung und ihrem Dienste versagen.

D. Über ihre Söhne kommt entweder Ehre oder Schande, je nachdem, wie sie sich vor Gott bewähren oder nicht.

E. Die Söhne meiner Diener sind berufen. Wenn sie getreu sind, sollen sie zur gegebenen Zeit in Stellungen gewählt werden, aus denen ihre Väter ausfallen oder in denen sie versagen oder aus denen sie mit ehrenvollem Abschied von dem Herrn und der Kirche entlassen werden.

8

A. So spricht der Geist weiter zur Kirche: Seid getrost.

B. Es hat dem Vater gefallen, viele der Opfer seines Volkes anzunehmen. Manche jedoch sind während ihrer Arbeit abgefallen. Andere wurden geprüft und werden es noch. Wieder andere haben gelitten und leiden noch. Jedoch hat der Herr das Leid und die Prüfung gesehen und will sie annehmen und segnen und niemand soll um seinen Lohn kommen.

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Brüder im Dienste und Mitglieder der Kirche, meine Seele ist getrost, mein Geist und Körper wurden gestärkt und mein Herz wurde sehr froh unter den Segnungen und dem heiligen Einfluss des Geistes, der mit mir war und noch ist, während ich schreibe und der mich veranlasst, Gott und dem Lamm Preis und Ehre zu geben, denen Ehre und Herrlichkeit gebührt und bei dem Macht, Kraft und Herrlichkeit sind in Ewigkeit. Amen.

Euer Diener im Namen Christi,

Joseph Smith
Präsident der Kirche

Lamoni, Iowa

9. April 1897