Abschnitt 129

Die Generalkonferenz von 1909 hielt Donnerstag, den 15. April als Fast- und Gebetstag um göttliche Leitung ein. Am 18. April 1909 wurde die nachstehende Offenbarung durch den Propheten Joseph Smith III in Lamoni, Iowa, gegeben. Sie wurde von der Konferenz genehmigt und ihre Aufnahme in Lehre und Bündnisse veranlasst.

An die Kirche: Nach ständiger Andacht und Gebet bevor und nachdem ich zur Konferenz gekommen war und während der Sitzungen, soweit die besonderen Umstände in unseren Sitzungen es zuließen, war ich in den Nächten vom 15. und 16. des Monats und dem dazwischen liegenden Tage, wenn Stille herrschte, und in der Stille der Nacht, wenn die Lasten meiner Sorge den Schlaf verscheuchten, im Geiste entrückt. Meine Träume waren auch erleuchtend und ermutigend.

1

A. Die Stimme des Geistes an mich redet: Nach den eingetretenen Umständen ist es nicht länger klug, dass mein Diener R. C. Evans weiter Berater der Präsidentschaft sei.

B. Es ist daher ratsam, dass er aus seinem Amte entbunden und ein anderer an seine Stelle gewählt werde. Er war ernst und getreu im Dienst und sein Lohn ist ihm sicher.

2

A. Mein Diener Joseph Luff kann die Aufgabe eines aktiven Mitgliedes des Rats der Zwölf in Wahrnehmung und Sorge um die Missionsarbeit an Ort und Stelle, sowie die Erfüllung der Aufgaben in seiner Berufung als Arzt im Dienst an den Vielen, die seinen Rat und seine Hilfe suchen, nicht länger gefahrlos für sich selbst und andere wahrnehmen.

B. Es ist daher klug, wenn die Kirche ihn von seinen Aufgaben der aktiven Apostelarbeit als Mitglied des Kollegiums entbindet, damit er seinem Beruf unbehindert nachgehen kann.

C. An seine Stelle im Kollegium kann ein anderer gewählt werden. Er war getreu und seine Werke und sein Lohn liegen in meiner Hand.

3

A. Damit der Historiker der Kirche, mein Diener Heman C. Smith seine Aufgaben als Historiker leichter und besser erfüllen kann, soll die Kirche ihn von seinen Aufgaben als Apostel im Kollegium entbinden und einen anderen an seine Stelle wählen.

B. Er war lange im Amte. Er hat seine Aufgaben gut im Geiste der Selbstaufopferung erledigt und sein Lohn liegt bei mir. Er wird in seiner eifrigen Arbeit als Historiker gesegnet sein, wenn er von seinen doppelten Aufgaben entbunden ist.

4

Diejenigen meiner Diener, die von ihren Pflichten in den Kollegien entbunden sind, haben in ihrer Arbeit mit ihren Mitarbeitern gut gearbeitet. Sie müssen ihr Anrecht zum Dienste und das Amt des Hohepriesters behalten und erforderlichenfalls und wenn Weisheit es gebietet, zu allem, was zu dieser Berufung gehört, berechtigt sein.

5

Der Geist redet weiter zu mir: Zum Besetzen der durch die Entbindung vom Amte eines Beraters frei gewordenen Stelle von R. C. Evans lege ich den Namen meines Dieners Elbert A. Smith, Sohn meines Dieners David H. Smith, der hinweggenommen wurde und auf seinen Lohn wartet, zur Wahl, Ernennung und Ordination zum Berater meines Dieners Joseph Smith und als Einen der Präsidentschaft vor.

6

A. Der Geist redet weiter: Zum Besetzen der Stellen derer, die aus dem Kollegium der Zwölf ausgeschieden sind und damit das Kollegium so besetzt werde, dass es als Ganzes arbeiten kann, können meine Diener J. F. Curtis und Robert C. Russell zum Amte von Aposteln gewählt, abgestellt und für dauernd in das Kollegium aufgenommen werden.

B. Es gibt noch andere Diener, die bald, aber noch nicht jetzt, berufen und ernannt werden.

7

A. Diejenigen mit dem Amte eines Patriarchen sollen zu den Hohepriestern gerechnet werden, ebenso wie die Bischöfe, die ihre Ämter ausüben, weil sie Hohepriester sind.

B. Diese Männer bilden mit ihrem Amte eine Gruppe im Priestertum; ebenso wie die Hohen Räte der Kirche und der Stützpunkte; sowie die Bischöfe, die als Hohepriester gelten; und das Kollegium der Zwölf; und die Präsidentschaft. Sie sind nur Gruppen im Priestertum. In den zwei Klassen des Priestertums sind diese Gruppen im Melchisedekischen Priestertum.

C. Im Priestertum gibt es keine Unterschiede, wohl aber können solche in den Ämtern, die die verschiedenen Gruppen innehaben und in denen sie arbeiten, bestehen.

8

A. Der Geist redet weiter: Die Aufmerksamkeit der Kirche wird auf die Beachtung der als Antwort auf die ernsten Bitten über zeitliche Dinge gegebenen Offenbarung gelenkt.

B. Das Wort wurde schon in Übereinstimmung mit den längst an die Kirche gegebenen Offenbarungen gegeben, dass die zeitlichen Dinge der Kirche zum Verantwortungsbereich und zur Aufsicht des Bischofsamtes gehören: Männern, die unter einem Präsidium das Amt eines Bischofs inne haben und die für die Kirche für die Sammlung arbeiten, die die Beiträge der Heiligen an Geld und Vermögenswerten nach den Bestimmungen des Zehnten, Überschusses, freiwilligen Opfern und Opfern verwalten und ausgeben.

C. Das Wort, das erst vor kurzem gegeben worden ist, hätte von der Kirche und jenen ihrer Mitglieder nicht so schnell vergessen und außer Acht gelassen werden sollen.

D. “Ich bin Gott und wandele mich nicht” war der Kirche und den Ältesten seit Erscheinen des Engels mit der Botschaft der Wiederherstellung bekannt.

E. Unter diesem Motto hat die Kirche den Herrn gesucht und jeweils das bekommen, was als genügend angesehen wurde, um die Kirche wie ihre Diener sowohl in geistlichen wie in zeitlichen Abschnitten des Werkes anzuleiten.

F. Die Kirche wurde angewiesen, der Verkündung, dass das Bischofsamt für die zeitlichen Gesetze verantwortlich ist, zuzustimmen.

G. Ehe die Kirche dem gegebenen Wort, das mit anderen, der Kirche früher gegebenen Offenbarungen übereinstimmt, nicht gebührende Beachtung geschenkt hat, kann die Kirche die zu erwartenden Segnungen, wenn Zion ganz erlöst ist, weder erwarten noch genießen.

H. Höret daher nochmals auf die Stimme der Inspiration in Warnung und Weisung. Richtet euch nach dem, was gegeben worden ist und empfangt, was die Aufrechten und die reinen Herzens erwartet.

9

A. Der Geist redet weiter zur Kirche: Dem Herrn sind die Fortschritte im Erreichen von Einmütigkeit im Konferenzjahr wohlgefällig.

B. Obwohl es Meinungsverschiedenheiten gibt, sind diese in Einigkeit in Ziel und Wunsch zum Wohle meines Volkes ausgetragen worden. Dies wird dazu beitragen, eine Einmütigkeit im Verständnis herzustellen.

C. Seid also ermuntert und strebt nach dem von Gott für sein Volk bestimmtes Ziel – Einigkeit, Ehre, Heiligkeit und Ruhm. Amen.

Joseph Smith

Lamoni, Iowa

18. April 1909