Abschnitt 130

Anweisung, gegeben am 14. April 1913 in Lamoni, Iowa, durch den Präsidenten Joseph Smith lll. Sie wurde von den Kollegien und der Versammlung als Offenbarung Gottes bestätigt. Die Konferenz genehmigte ihre Aufnahme in Lehre und Bündnisse.

Seit dem Tode von Alexander H. Smith im Jahre 1909 arbeitete der Älteste Joseph R. Lambert als Präsidierender Evangelist. Es war ein weitverbreitetes Anliegen, dass ein ständiger Nachfolger gewählt würde. Bischof E. L. Kelley und die Apostel W. H. Kelley, I. N. White und J. W. Wight empfanden die Bürden ihrer Verpflichtungen anstrengend. Diese und andere Notwendigkeiten der Kirche fanden zweifellos einen vorrangigen Platz in den Bitten sowohl des Propheten wie der Heiligen allgemein vor der zusammengerufenen Konferenz und auf ihren jetzigen Sitzungen.

1

In Gehorsam dem Geist gegenüber und im Halten des Tages des Fastens und des Gebets habe ich den Tag mit der Kirche begangen. Ich habe bis dahin zu Gott, dem wir dienen, gefleht. Ich erneuerte mein Flehen im Geiste des Wunsches der Kirche um Weisung und Erleuchtung. Jetzt bin ich bereit der Kirche vorzulegen, was mir als präsidierendem Amtsträger, durch den der Herr zu seinem Volke sprechen kann, eingegeben worden ist.

2

A. So redet die Stimme des Geistes: Auf dass das Kollegium der Zwölf besser in der Lage sei, das Werk des Dienstes in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen weiterzuführen,

B. ist es zweckmäßig, die Ältesten W. H. Kelley, I. N. White und J. W. Wight wegen zunehmenden Alters und durch Krankheit bedingter Behinderung von ihren aktiven Pflichten im Apostolischen Kollegium zu entbinden.

C. Sie sollen ihren Kollegen unter den Hohepriestern und Patriarchen für die Sonderaufgaben zur Verfügung stehen, die ihnen nach Weisheit und Berufung des Geistes übertragen werden.

3

A. Weiterhin ist es zweckmäßig, den Ältesten Frederick A. Smith von seinen Tätigkeiten in dem Kollegium zu entbinden, damit er die Stelle seines Vaters, des Ältesten Alexander H. Smith, als Präsidierender Patriarch der Kirche übernehme.

B. Nach den Traditionen der Ältesten sollte er zu diesem Amte gewählt und ordiniert werden, um so den Ältesten Joseph R. Lambert von seinen beschwerlichen Pflichten zu entbinden, in denen er seit dem Tode des Präsidierenden Patriarchen getreu gedient hat.

4

A. Zum Besetzen der durch die Amtsentbindung dieser Ältesten aus dem Apostolischen Kollegium frei gewordenen Stellen können die Ältesten James E. Kelley, William M. Aylor, Paul M. Hanson und James A. Gillen zu Aposteln gewählt und ordiniert werden, um mit anderen aus dem Kollegium die Aufsicht über die Arbeiten auf dem missionarischen Gebiet zu übernehmen.

B. Die so berufenen und gewählten Diener werden, wenn sie getreu bleiben, die Segnungen empfangen, die ihre Vorgänger in dem Apostolischen Kollegium bekommen haben.

C. Sie werden zum Empfang der Hilfe des Geistes berechtigt sein, damit sie weiter zum Erfüllen der Aufgaben, zu denen sie berufen wurden, fähig sind.

D. Die Zwölf können bei der Reorganisation ihrer Arbeit ihre eigenen Amtsträger (Präsident und Schriftführer) durch Nominierung und Abstimmung wählen.

5

A. Der Geist redet weiter: Der Älteste E. A. Blakeslee wird hiermit zu aktiverer Teilnahme an den Aufgaben des Bischofsamtes berufen, als er bisher mitarbeitete,

B. damit er den Bischof E. L. Kelley stärker unterstützen kann, wie es zum Erfolg der dem Bischofsamt anvertrauten Arbeit erforderlich ist.

C. Es ist weiter zweckmäßig, dass er zum Amte eines Bischofs ordiniert werde, auf dass er, wie sein Vater, George A. Blackeslee, sein Vorgänger, wirke.

6

A. Und weiter redet der Geist: Um das Bischofsamt weiterhin in die Lage zu versetzen, die Aufgaben des Amtes um die Sorge für die zeitlichen Angelegenheiten der Kirche, deren dringende Notwendigkeit allen klar erscheint, wahrzunehmen,

B. sollte die Kirche den Präsidierenden Bischof ermächtigen, jemanden Geeigneten auszuwählen, der aktiv an der Arbeit des Bischofsamtes teilnimmt und der zur gegebenen Zeit in dieses eingegliedert wird.

C. Der so Gewählte soll die Unterstützung und die Billigung der Kirche bekommen, bis er sich in dem Amte, in das er berufen ist, als Diener des Herrn erwiesen hat oder nicht.

7

A. Der Geist redet weiter: zu der ganzen Kirche:

B. Auf dass die zeitlichen Angelegenheiten der Kirche erfolgreich weitergeführt und die aufgelaufenen Schulden der entsprechenden Abteilungen der Kirche, in denen sie aufgelaufen sind, ordentlich wahrgenommen und bei Fälligkeit bezahlt würden,

C. wird die Kirche, sowohl Mitglieder wie auch die gesamte Körperschaft, angewiesen, den nicht erforderlichen Bau von Häusern für den Gottesdienst, oder für (deren) Unterhaltung, sowie das sonstige Ausgeben von Zehnten und Opfern der Kirche über das unvermeidliche hinaus bis zu einer stetigen Aufwärtsentwicklung der Hauptarbeit zu unterlassen,

D. und sowohl in privaten wie öffentlichen Ausgaben die Grundsätze des Opfers und des Verzichts auf unnötige Wünsche zu üben;

E. damit die Beträge an Zehnten und Opfer angesammelt würden, die zum Abtragen der vorhandenen Schulden der Kirche als Körperschaft erforderlich sind. Der Geist berät die Kirche in dieser Hinsicht.

8

A. Der Geist redet weiter: Den in Geschäftsangelegenheiten versammelten Ältesten und Delegierten wird angeraten, dem Geist der Anklage und Gegenbeschuldigung keinen Raum mehr in ihren öffentlichen und privaten Beratungen zu lassen;

B. da dies dazu beiträgt, Vertrauen zu zerstören und Misstrauen zu wecken, nicht unter den in der Beratung anwesenden, wo diese ausgesprochen werden, sondern auch bei denen, die durch die Stimme jener davon Kenntnis bekommen, die anwesend waren und die die Reden und Taten bezeugen.

C. Es sollte Eintracht herrschen. Der Geist schärft allen ein, sich an den Meister zu erinnern, wie er mit Sanftmut und Besonnenheit das große Werk ausführte, zu dem er berufen war.

9

A. Der Geist redet weiter: Dass die Kirche darauf hingewiesen werde, dass die Söhne der führenden Amtsträger berufen sind und dass sie in die entsprechenden Ämter gewählt werden können, wie der Geist es gebietet.

B. Die Kirche sollte darauf vorbereitet sein, bei Notwendigkeit solche Amtsträger zu wählen, die als solche bezeichnet werden, um die Stellungen zu bekleiden, zu denen sie berufen sind.

C. Es stehen noch andere bereit, die bereit sind, durch das Zeugnis, dass Jesus der Christus und seine Lehre wahr sei, als solche zu dienen, die als Apostel des Lebens, des Friedens und der Erlösung zu jenen ausgesandt zu werden, die sich in den Tälern der Demütigung und der Betrübnis des Geistes befinden.

Lamoni, Iowa

14. April 1913