Abschnitt 3

1

A. Nun siehe, ich sage dir, weil du diese Urkunden, die du durch den Urim und Thummim Macht hattest zu übersetzen, einem gottlosen Menschen ausgeliefert hattest und diese verloren hast,

B. hast du gleichzeitig deine Gabe verloren und dein Geist wurde getrübt.

C. Jedoch ist sie dir jetzt wieder zurückgegeben. Sieh darum zu, dass du pflichtgetreu bleibst und den Rest der Übersetzungsarbeit, die du begonnen hast, bis zu ihrer Vollendung fortsetzt.

D. Gehe nicht schneller vor oder arbeite nicht mehr, als du über Kraft und Möglichkeiten verfügst, die dich zum Übersetzen befähigen.

E. Sei aber fleißig bis zum Ende und bete immer, damit du Sieger bleibst, ja, dass du Satan besiegst und den Dienern Satans, die sein Werk erhalten, entgehst.

F. Siehe, sie haben versucht, dich zu vernichten; und auch der Mensch, dem du vertrautest, versuchte, dich zu vernichten.

G. Und darum sage ich, dass er ein gottloser Mensch ist, denn er hat danach getrachtet, dir die Dinge wegzunehmen, die ich dir anvertraut habe.

H. Und er trachtete auch danach, deine Gabe zu vernichten. Und siehe, da du diese Urkunden in seine Hände gegeben hast, haben gottlose Menschen sie dir weggenommen und somit hast du sie, die heilig waren, der Gottlosigkeit überantwortet.

I. Und siehe, Satan hat ihnen eingeflüstert die Worte, die du hast schreiben lassen, oder die du übersetzt hast und die aus deiner Obhut verschwunden sind, zu verändern.

J. Und siehe, ich sage dir, weil sie diese Worte verändert haben, lauten sie anders als die, die du übersetzt hast und schreiben ließest.

K. Und auf diese Weise trachtet der Teufel danach, einen arglistigen Plan zu schmieden, damit er dieses Werk vernichte; denn er hat ihnen eingegeben, das zu tun, auf dass sie lügend behaupten, die hätten dich mit den gleichen Worten gefangen, die zu übersetzen du vorgabst.

2

A. Wahrlich, ich sage dir, ich werde nicht dulden, dass Satan in dieser Sache seinen arglistigen Plan ausführen kann; denn siehe, er hat ihnen eingegeben, dich zu veranlassen, den Herrn, deinen Gott zu versuchen und ihn zu bitten, sie (die Platten) nochmals von vorn zu übersetzen.

B. Und siehe, dann sagen und denken sie in ihrem Innern: Wir wollen sehen, ob Gott ihm die Fähigkeit zum Übersetzen gegeben hat. Und wenn Gott ihm erneut diese Fähigkeit gibt, oder, anders ausgedrückt, wenn er dieselben Worte nochmals übersetzt, siehe, wir haben sie im Besitz und abgeändert.

C. Und darum werden sie nicht übereinstimmen; und dann werden wir sagen, seine Worte waren Lügen und er habe weder Begabung noch Fähigkeiten.

D. Und damit werden wir sowohl ihn wie auch das Werk vernichten, auf dass wir am Ende nicht zu Schanden werden und der Ruhm der Welt unser sei.

3

A. Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, Satan übt großen Einfluss auf ihre Herzen aus. Er wiegelt sie auf zu Ungerechtigkeiten gegenüber dem, was gut ist. Ihre Herzen sind verderbt und voller Bosheit und Abscheulichkeit und sie lieben die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke sind böse und sie wollen mich nicht fragen.

B. Satan wiegelt sie auf, dass sie ihre Seelen dem Untergang zuführten.

C. Und so hat er einen arglistigen Plan ersonnen und gedenkt, Gottes Werk zu vernichten. Aber ich werde es aus ihren Händen fordern und am Tage des Jüngsten Gerichts wird es sich für sie in Schmach und Verdammnis verwandeln.

D. Fürwahr, er wiegelt ihre Herzen zum Zorn gegen dieses Werk auf; ja, er sagt ihnen: Lügt und betrügt, in der Hoffnung, überführen zu können, damit ihr vernichten könnt. Denn sehet, das ist kein Unrecht.

E. Und so schmeichelt er ihnen und sagt, es sei keine Sünde zu lügen, um einen Menschen bei einer Lüge zu ertappen, damit sie ihn vernichten. Und so schmeichelt er ihnen und führt sie weiter, bis dass er ihre Seelen in die Hölle herabzieht.

F. Und so lässt er sie sich in ihrer eigenen Schlinge fangen und so geht er auf Erden auf und ab, hin und her und trachtet, die Seelen der Menschen zu vernichten.

4

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wehe dem der lügt um zu betrügen in der Annahme, der andere lüge auch um zu betrügen; denn solche bleiben von dem Gericht Gottes nicht verschont.

5

Nun siehe, sie haben diese Worte verändert, weil Satan ihnen sagte, er hat euch betrogen. Und so schmeichelt er ihnen immerzu, Gottlosigkeiten zu begehen, damit sie dich dazu brächten, den Herrn, deinen Gott, zu versuchen.

6

A. Siehe, ich sage dir, dass du die Worte, die aus deiner Obhut abhandengekommen sind, nicht nochmals übersetzen sollst; denn siehe, sie sollen ihre üblen Pläne mit Lügen gegen meine Worte nicht ausführen.

B. Denn siehe, wenn du dieselben Worte zustande brächtest, werden sie sagen, du habest gelogen als du zu übersetzen vorgabst und dass du dich selbst widerlegt hättest.

C. Und siehe, sie werden dies veröffentlichen und Satan wird die Herzen des Volkes verstocken und sie zum Zorn gegen dich aufwiegeln, damit sie nicht an meine Worte glauben.

D. Und so gedenkt Satan, dein Zeugnis in dieser Generation zu überwinden, damit das Werk sich in dieser Generation nicht weiter entwickelt.

E. Aber siehe, hier ist Weisheit, und weil ich dir Weisheit zeige und dir wegen dieser Dinge Gebote gebe was du tun sollst, zeige es der Welt nicht, bevor du die Übersetzungsarbeit nicht beendet hast.

7

A. Wundere dich nicht darüber, dass ich dir sagte hier ist Weisheit, zeige es der Welt nicht. Denn ich sagte, zeige es der Welt nicht, damit du geschützt werdest.

B. Siehe, ich sage nicht, dass du es den Rechtschaffenen nicht zeigen sollst. Da du die Rechtschaffenen nicht immer beurteilen kannst, oder, weil du diese nicht immer von den Gottlosen unterscheiden kannst,

C. daher sage ich dir, verhalte dich still, bis ich es für richtig halte, der Welt alles hierüber mitzuteilen.

8

A. Und nun, wahrlich, sage ich dir, dass ein Bericht über jene Dinge, die du geschrieben hast und die deiner Obhut abhandengekommen sind, auf den Platten Nephis aufgezeichnet ist.

B. Ja, und du erinnerst dich daran, dass in jenen Urkunden gesagt wurde, ein genauerer Bericht darüber sei auf den Platten Nephis gegeben.

9

A. Da nun aber der auf den Platten Nephis eingravierte Bericht über diese Angelegenheit, die ich in meiner Weisheit dem Volke mit diesem Bericht bekannt geben wollte, genauer ist,

B. sollst du diese auf den Platten Nephis eingravierten Aufzeichnungen soweit übersetzen, bis du auf die Zeit des Königs Benjamin oder zu dem kommst, was du übersetzt und behalten hast.

C. Und siehe, das sollst du dann als Bericht Nephis veröffentlichen. Und damit will ich jene verwirren, die meine Worte verändert haben.

D. Ich will nicht zulassen, dass sie mein Werk vernichten; ja, und ich will ihnen zeigen, dass meine Weisheit größer ist als die Arglist des Teufels.

10

A. Denn siehe, sie haben nur einen Teil, einen Auszug aus den Aufzeichnungen Nephis bekommen.

B. Siehe, auf den Platten Nephis ist vieles verzeichnet, was einen größeren Überblick über mein Evangelium gibt und darum ist es Weisheit von mir, dass du diesen ersten Teil der Aufzeichnungen Nephis übersetzen und diese Arbeit fortsetzen sollst.

C. Und siehe, das ganze übrige Werk enthält jene Teile meines Evangeliums, die meine heiligen Propheten und auch meine Jünger in ihren Gebeten wünschten, dass sie sich bei diesem Volke ausbreiteten.

D. Und ich habe ihnen gesagt, es würde ihnen nach ihrem Glauben und ihren Gebeten gegeben werden.

E. Fürwahr, dies war ihr Glaube, dass mein Evangelium, welches ich ihnen gegeben hatte, damit sie es zu ihrer Zeit predigten, zu ihren Brüdern, den Lamaniten und auch allen anderen kommen sollte, die ihrer Zwietracht wegen Lamaniten geworden sind.

11

A. Nun, das ist noch nicht alles. Ihr Glaube war in ihren Gebeten, dass dieses Evangelium auch, wenn vielleicht andere Nationen dieses Land besäßen, verkündigt würde.

B. Und so hinterließen sie mit ihren Gebeten einen Segen auf diesem Lande, auf dass jeder, der in diesem Lande an das Evangelium glaube, das ewige Leben habe;

C. fürwahr, auf dass es frei sei für alle, gleich welcher Nation, welchen Geschlechts, welcher Sprache oder welchen Volkes.

12

Und nun, siehe, werde ich meinem Volke nach seinem Glauben und seinen Gebeten diesen Teil meines Evangeliums kundtun. Und ich bringe es nicht, um das aufzulösen, was sie empfangen haben, sondern es zu erfüllen.

13

A. Und darum habe ich gesagt, wenn diese Generation ihre Herzen nicht verstockt, so werde ich meine Kirche unter ihnen aufbauen.

B. Ich sage das nun nicht, um meine Kirche zu zerstören, sondern um sie aufzubauen, und darum soll niemand, der zu meiner Kirche gehört, sich fürchten, denn diese sollen das Himmelreich ererben.

C. Aber diejenigen, die mich nicht fürchten noch meine Gebote halten, sondern um ihres eigenen Vorteils willen Kirchen für sich selbst errichten und alle die, welche gottlos handeln und das Reich des Teufels aufbauen,

D. ja, wahrlich, ich sage euch, das sind diejenigen, die ich aufscheuchen und bis ins Innerste erzittern und erbeben lassen will.

14

A. Siehe, ich bin Jesus Christus, der Sohn Gottes. Ich bin zu den Meinen gekommen, und die Meinen haben mich nicht empfangen.

B. Ich bin das Licht, das in der Finsternis scheint, und die Finsternis hat’s nicht begriffen.

C. Ich bin es, der zu seinen Jüngern sagte, ich habe noch andere Schafe, doch nicht aus diesem Stalle und es waren ihrer viele, die verstanden mich nicht.

15

A. Und ich will diesem Volke zeigen, dass ich andere Schafe hatte und sie waren ein Zweig aus dem Hause Jakobs und ich will ihre wunderbaren Werke, die sie in meinem Namen getan haben, ans Tageslicht bringen.

B. Ja, und ich will auch mein Evangelium, welches Ihnen verkündigt worden war, an den Tag bringen, und siehe, sie sollen das nicht ableugnen, was du bekommen hast, sondern sie sollen es aufbauen und sie sollen die wahren Absichten meiner Lehre, der einzigen die von mir kommt, zum Vorschein bringen.

C. Und das tue ich, um meinem Evangelium Geltung zu verschaffen, auf dass es nicht so viel Hader gebe.

D. Fürwahr, Satan wiegelt die Menschen zum Hader über die Grundsätze meiner Lehre auf. Und hier irren sie, denn sie verdrehen die Heilige Schrift und verstehen sie nicht.

E. Und darum will ich ihnen das große Geheimnis enthüllen, denn siehe, wenn sie ihre Herzen nicht verstocken will ich sie sammeln wie eine Henne versammelt ihre Küklein unter ihre Flügel, und wenn sie es wünschen, können sie kommen und ungehindert am Wasser des Lebens teilhaben.

16

A. Siehe, dies ist meine Lehre: Jeder, der Buße tut und zu mir kommt, der ist von meiner Kirche.

B. Aber jeder, der mehr oder weniger sagt, der ist nicht für mich, sondern wider mich und daher nicht von meiner Kirche.

17

Und siehe, jeder, der von meiner Kirche ist und in ihr beharrt bis ans Ende, den will ich auf meinen Felsen setzen und die Pforten der Hölle sollen ihn nicht überwältigen.

18

Und nun beherzige die Worte Dessen, der das Licht und das Leben der Welt ist, deines Erlösers, deines Herrn und deines Gottes. Amen.