Abschnitt 131

Offenbarung, gegeben am 14. April 1914 in Independence, Missouri, durch den Propheten und Seher der Kirche, Joseph Smith Ill. Sie war an die Amtsträger, Delegierten und Mitglieder der Kirche gerichtet. Sie wurde zunächst den verschiedenen Kollegien der Kirche vorgelegt und von ihnen genehmigt. Danach wurde sie einer Delegiertenversammlung der Konferenz vorgelegt und durch übliche Abstimmung angenommen. Es wurde für ihre Aufnahme in Lehre und Bündnisse gesorgt. Dies war die letzte von Joseph Smith Ill an die Kirche gegebene Offenbarung. Am 10. Dezember 1914 verstorben, diente er der Kirche vierundfünfzig Jahre als Präsident des Hohepriestertums.

1

A. In Übereinstimmung mit der Nachricht über das am ersten Sonntag, dem fünften April 1914, einzuhaltende Fasten der Kirche habe ich, Joseph Smith, Präsident der Kirche, mich, wie in der Bruderschaft üblich, an die Regel des Fastens gehalten. Ich verbrachte den ganzen Tag mit Andacht und Gebet über das Werk Gottes und unsere jetzigen Aufgaben in dem, was uns anvertraut ist.

B. Ehe die Stunde des Fastenbrechens kam, wurde ich durch die Anwesenheit des Heiligen Geistes, der in stiller Zuversicht und Macht auf mir ruhte, gesegnet.

C. Mit der noch immer leisen Stimme, die der Einsicht der Menschen Licht und Verständnis gibt, die die Seele erhebt und die den Geist heiligt, kam die lenkende Stimme Dessen zu mir, dessen Werk wir verrichten.

2

A. Dies redet der Heilige Geist zur Kirche: Jetzt ist die Zeit gekommen, da die Erfordernisse der Arbeit verlangen, dass die Diener der Kirche, die Bischöfe Edwin A. Blakeslee und Edmund L. Kelley, enger zusammenarbeiten bei der Führung der Finanzgeschäfte der Kirche und bei der Fürsorge für die verschiedenen Organisationen der Kirche, welche das Ausgeben von Geldern verlangen, die von den Mitgliedern der Kirche gesammelt worden sind und in der Verwaltung der der Kirche als Körperschaft nach den Gesetzen der Kirche und des Landes gehörenden Liegenschaften.

B. Hierzu soll sich der Diener der Kirche, Edwin A. Blakeslee eingehender mit der Arbeit im Bischofsamt vertraut machen, damit er besser vorbereitet sei, zu beraten, zu stärken und die Geschäfte des Bischofsamtes zum erfolgreichen Erreichen des Ziels steuern zu helfen, da er zum Bischofsamt berufen und ordiniert worden ist.

3

A. Der Heilige Geist redet weiter: Es ist zweckmäßig, dem mit den allgemeinen Finanzgeschäften beauftragten Bischofsamt weitere Hilfe zu erteilen.

B. Dazu sollte Richard C. Kelley, Sohn meines Dieners, Bischof Edmund L. Kelley, zum Amte eines Ältesten berufen und ordiniert werden, so dass er erforderlichenfalls bei dem Bischofsamt tätig sein kann und im Amte des Bischofs arbeite und sich der zu diesem Amte gehörigen Geschäfte annehme.

C. Zu gegebener Zeit soll er, wenn er sich in dieser Arbeit bewährt, zum Hohepriester ordiniert werden, damit er bevollmächtigt werde, ganz als Mitglied des Bischofsamtes zu arbeiten.

4

A. Der Geist redet weiter: Der Geist des Misstrauens und des Mangels an Vertrauen bei denen, die in verschiedene verantwortliche Stellungen im Priestertum und zur Vollmacht, in der Kirche zu arbeiten, berufen und ordiniert wurden, schickt sich nicht für jene, die ihren Glauben an Gott, Jesus Christus, seinen Sohn und den Heiligen Geist der Wahrheit bekennen. Dies lässt einen ernsten Mangel an Barmherzigkeit erkennen, von der Paulus, ein Apostel Christi, erklärte, sie sei eine Eigenschaft der christlichen Tugend, die an nichts Böses denke.

B. Diejenigen, die aus den Versammlungen und feierlichen Sitzungen der Kirche ausgehen, sollten große Sorgfalt bei ihrem Dienst sowohl in den Gemeinden, wo sie amtieren, wie auch beim Predigen des Evangeliums an Außenstehende üben, um ein Ausbreiten des Samens des Misstrauens und des Verdachts im Dienste in der Öffentlichkeit und im privaten Gespräch zu vermeiden.

C. Die Kirche wurde zuvor hierüber ermahnt. Der Geist redet wiederum, dass sich dies für Charakter und Berufung derer, die im Namen Jesu Christi, des Herrn, amtieren, nicht geziemt.

5

In Zeugnis dessen unterzeichne ich, Joseph Smith, Präsident und Diener der Kirche, am vierzehnten April im Jahre des Herrn 1914.

(gez.)
Joseph Smith